Orgelvorspiel

Begrüßung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes feiern wir Gottesdienst.

Herzlich willkommen, liebe Gemeindeglieder aus der Domgemeinde St. Nikolai, und alle anderen Hörerinnen und Hörer aus nah und fern. Heute ist der 2. Sonntag nach Ostern. „Sonntag Misericordias“ heißt er – oder auch „Hirtensonntag“, weil die Bibellesungen von „Gott, unserem guten Hirten“ handeln.

Die Andacht wird heute von verschiedenen Vorkonfirmanden unserer Gemeinde eingelesen: von Clara und ihren Geschwistern Caroline und Jakob, Nuria, Jördis, Michel, Emanuel und seinen Schestern Josefine und Theresa, sowie von mir, Tilman Beyrich, – musikalisch wird die Andacht umrahmt von Nuria auf der Harfe, Emanuel am Klavier und Josefine auf dem Cello, begleitet von unserem Domorganisten Frank Dittmer.

Eingangslied - 117 - Der schöne Ostertag

Evangelium

Wir hören das Evangelium bei  Johannes im 10. Kapitel.

»Ich bin der gute Hirt. Ein guter Hirt ist bereit, für seine Schafe zu sterben. Einer, dem die Schafe nicht selbst gehören, ist kein richtiger Hirt. Darum lässt er sie im Stich, wenn er den Wolf kommen sieht, und läuft davon. Dann stürzt sich der Wolf auf die Schafe und jagt die Herde auseinander. Wer die Schafe nur gegen Lohn hütet, läuft davon; denn die Schafe sind ihm gleichgültig. 

Ich bin der gute Hirt. Ich kenne meine Schafe und sie kennen mich, so wie der Vater mich kennt und ich ihn kenne. Ich bin bereit, für sie zu sterben.  Ich habe noch andere Schafe, die nicht zu diesem Schafstall gehören; auch die muss ich herbeibringen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden in einer Herde unter einem Hirten vereint sein. 

Tagesgebet

Wir wollen beten:
Herr Jesus Christus, du bist wie ein guter Hirte zu uns,
Du beschützt uns und gibst uns, was wir zum Leben brauchen.
Wir bitten dich, sorge dafür, dass wir auch in diesen Corona-Zeiten beieinanderbleiben und zusammenhalten.

Das bitten wir dich im Namen Jesu Christi,
der du bist von Ewigkeit zu Ewigkeit. amen

Harfen-Musik (The Nightingale von Debora Henson-Conant) - dazu Psalm 23 (EG  711)                         

Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. 
Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.  Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Ansprache

Liebe Hörerinnen und Hörer,

Vom König David wird in der Bibel erzählt: er sei ein guter Harfenspieler gewesen. Als sein Vorgänger König Saul schwermütig wurde, da sollte der junge David ihm mit seiner Harfe die Sorgen vertreiben. Eine Art Musiktherapie.
Nuria, die wir eben gehört haben – könnte das auch: uns mit ihrem Harfenspiel die sorgenvollen Gedanken nehmen. Solche Musik lässt uns fühlen: Für dich ist gesorgt! Gott meint es gut mit dir!
Dem Harfe-spielenden König David werden in der Bibel auch viele Psalmen zugeschrieben. Er soll sie gedichtet und gebetet haben – mit Harfenbegleitung! So auch den 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln.“ So haben wir ihn eben gehört.
Diesen Psalm haben Millionen Christinnen und Christen gebetet – in fröhlichen Stunden und in großer Not - manchmal auch auswendig gelernt – damit einem diese Worte gegenwärtig sind, wenn man sie braucht: Der Herr ist mein Hirte …

Natürlich würden unsere Konfirmanden heute das anders sagen: Z.B.

Der Herr ist mein Coach, … Einer, der mich fördert und aufbaut, der meine Talente kennt, der mich in den Arm nimmt, wenn es mal nicht so läuft, der an mich glaubt … Gott ist meine Trainerin – das ist ein schönes Bild.

Oder noch moderner: Der Herr ist mein Smart Phone.

Das ist immer bei mir. – Das weckt mich Morgens mit der richtigen Musik – Das leitet mich auf rechtem Weg via app – das bringt mich mit meinen Freunden in Kontakt - wenn sonst keiner da ist, mein Smartphone ist bei mir – so wie Gott.
Gott ist mir viel Wert – wie mein Smartphone – ein Leben ohne ihn / ohne es – könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen … Gott ist mein Smartphone … Warum nicht?

Oder in diesen Tagen: Gott ist mein Corona-Schutzschild … Er behütet mich vor dem Schlimmsten. Er sorgt für mich, wenn mein Einkommen knapp wird. Er ist mein Mundschutz, der mich ohne Angst auf andere zugehen lässt. Er gibt mir Hoffnung auf die Zeit danach.

Aber auch: Gott zeigt mir, dass Gesundheit nicht das einzig Wichtige im Leben ist, sondern dass wir soviel mehr brauchen: Begegnungen, miteinander spielen, Kino und Konzerte, gemeinsame Gottesdienste … ja: Gott ist mein Corona-Schutzschild … … Und ob ich schon wanderte im finstern Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.

Diese Erfahrung wünsche ich uns alle. Bleiben Sie behütet!

Amen

(Pastor Tilman Beyrich)

Fürbitte

Wir wollen Fürbitte halten:

Guter Gott, Du kennst die Menschen in Not.
Du siehst die Kranken leiden,
die Trauernden weinen,
die Überforderten aufgeben.
Kümmere dich um sie und schenke ihnen neues Leben.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Guter Gott, Du stehst uns auch in Corona-Zeiten bei,
Du kennst unsere Sorgen und Ängste,
Du bist bei denen, die jetzt deinen Beistand brauchen.
Lass uns und alle, die weltweit von der Epidemie betroffen sind,
aus diesem dunklen Tal herausfinden.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Guter Gott, Du kennst auch den Zustand der Schöpfung.
Du siehst die bedohlichen Klimaveränderungen,
das Sterben der Arten,
unsere Wut über die Untätigkeit der Politik.
Gib unser Welt, jetzt die Kraft zum Neuanfang.
Jesus Christus, du guter Hirte,
erbarme dich.

Guter Gott, Du bist das Leben.
Du siehst unseren guten Willen und unsere Grenzen.
Du siehst uns hier in Greifswald und deine weltweite Kirche.
Du überwindest unsere Grenzen.
Deine Stimme rührt uns an,
Jesus Christus, du guter Hirte.
Du bist vom Tod auferstanden. Du bist gegenwärtig.
Dir vertrauen wir uns an.

Vater unser, …

Segen

Musik